PV rechnet sich – auch mit möglichen Einspeisegebühren
Photovoltaikanlagen gelten heute als eine der effektivsten Maßnahmen, um Stromkosten dauerhaft zu senken und sich unabhängiger vom Energiemarkt zu machen. Mit dem Entwurf des neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) tauchen jedoch Unklarheiten auf, die viele Interessierte verunsichern: Was bedeutet eine eventuelle Einführung von Einspeise-Netzentgelten für Nutzer? Und welche Folgen hätte das für die Rentabilität einer privaten PV-Anlage?
Die Antwort fällt eindeutig aus: Die Investition in eine PV-Anlage bleibt wirtschaftlich sinnvoll. Sollten Gebühren kommen, verzögern sie die Amortisation nur geringfügig.
Status Quo:
Für typische Haushalts-PV-Anlagen fallen derzeit keine laufenden Entgelte fürs Einspeisen ins Netz an. Das Netznutzungsentgelt zahlen nur Bezieher (also wer Strom aus dem Netz kauft).
Was ist geplant?
Die Bundesregierung hat im Juli 2025 einen Entwurf für das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) in Begutachtung geschickt. Ein Kernpunkt: Netznutzungsentgelte sollen künftig auch von Einspeisern eingehoben werden. Die E-Control rechnet – falls es zum Beschluss kommt – damit, dass die wichtigsten Änderungen frühestens am 1. Jänner 2027 in Kraft treten könnten.
Wie hoch wäre das?
Die E-Control spricht von Beiträgen im „kleinen Cent-Bereich“ je eingespeister kWh, also deutlich unter den Netzentgelten für den Bezug. Details legt die E-Control per Verordnung fest.
Wichtig: Es handelt sich derzeit um einen Entwurf, der sich bis zur Beschlussfassung im Parlament noch ändern kann.
Was genau ist die Einspeisevergütung – kurz erklärt
Wenn Ihre Anlage mehr Strom erzeugt als Sie gerade verbrauchen, wird der Überschuss ins Netz eingespeist und vergütet. Seit 2024 setzt die OeMAG den Marktpreis monatlich im Nachhinein fest – und zwar zwischen 60 % und 100 % des von der E-Control veröffentlichten Quartalsmarktpreises. Beispiel 2025: Jänner/Februar 9,73 ct/kWh, Sommermonate oft um ~5,9 ct/kWh (z. B. August 5,892 ct/kWh). Quelle: OEM AG
Was passiert, wenn es ab 2027 tatsächlich zu Einspeisegebühren kommt:
Annahme: Wir haben eine 10 kWp-Anlage mit 10.000 kWh Jahresertrag, Gebühr ist 1 Cent pro eingespeister kWh.
Die Einspeisekosten belaufen
ohne Speicher: 6.500 kWh fließen ins Netz → auf 65 € pro Jahr.
mit Speicher: 3.500 kWh fließen ins Netz → auf 35 € pro Jahr.
Das zeigt: Ja, das kostet etwas – aber die Summe bleibt überschaubar. Der entscheidende Hebel bleibt der Eigenverbrauch: Je mehr Strom man nutzt – sei es über einen Speicher, die Wärmepumpe oder das Laden des E-Autos tagsüber – desto weniger bleibt zum Einspeisen übrig. Der Eigenverbrauch bleibt somit klar der eigentliche Wirtschaftlichkeits-Motor der PV-Anlage.
Weiteres Rechenbeispiel: Wie schnell amotisiert sich eine 10 kWp PV-Anlage mit Speicher
Gehen wir von einem typischen Haushalt in Österreich aus, der sich eine Photovoltaikanlage mit 10 Kilowatt Leistung installiert, ergänzt mit einem Stromspeicher. Die Anlage liefert im Jahr rund 10.000 Kilowattstunden Strom – das entspricht dem Jahresverbrauch von rund vier Personen.
Mit einem Speicher kann ein Haushalt ungefähr zwei Drittel dieses Stroms selbst nutzen. Das bedeutet: 6.500 Kilowattstunden fließen direkt in Waschmaschine, Kühlschrank, Wärmepumpe oder ins Elektroauto. Nur der Rest von etwa 3.500 Kilowattstunden wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Was bringt das finanziell? Jede Kilowattstunde, die nicht mehr teuer aus dem Netz gekauft werden muss, spart bares Geld. Bei einem Strompreis von derzeit 33 Cent pro Kilowattstunde ergibt das eine jährliche Ersparnis von rund 2.145 Euro allein durch den Eigenverbrauch.
Dazu kommt noch die Vergütung für den eingespeisten Strom. Für die überschüssigen 3.500 Kilowattstunden gibt es derzeit im Schnitt etwa 7 Cent pro Kilowattstunde, also zusätzliche 248 Euro pro Jahr.
Unterm Strich spart der Haushalt somit knapp 2.400 Euro pro Jahr.
Eine 10 kWp PV-Anlage kostet derzeit rund 10.990* Euro. Ein Speicher mit passender Größe liegt bei etwa 4.790* Euro. Zusammen ergibt das eine Investition von 15.780 Euro.
Wann hat sich die Investition bezahlt gemacht?
Teilt man die Investition durch die jährliche Ersparnis, zeigt sich: Nach etwa 6,6 Jahren ist die Anlage inklusive Speicher komplett abbezahlt. Ab diesem Zeitpunkt arbeitet die Sonne praktisch für null Euro weiter – und das über viele Jahre hinweg.
* Aktuelle Preise abzüglich der Förderung im Oktober 2025.
Auch wenn Einspeisegebühren eingeführt werden, bleibt die Rechnung klar: Eine PV-Anlage mit Speicher zahlt sich aus. Ihr größter Vorteil liegt im Eigenverbrauch – jede selbst genutzte Kilowattstunde ist wie ein Stück weniger Stromrechnung. Nach etwas mehr als sechs Jahren ist die Investition getilgt, und von da an produziert die Anlage Jahr für Jahr kostenlosen Strom.
Interessenten können sich unverbindlich bei uns für die Förderung anmelden! Unser Kontakt office@elektro-hoeller.at oder Tel. 02944/26026
Hier finden Sie Infos und Fördersummen zum aktuellen Fördercall im Oktober